Laut der “Legende von Azinhal” wurde in diesem Bergort die Klöppelarbeiten erfunden, das Ergebnis einer Liebestragödie. Es wird gesagt, dass sich ein freier Ritter, der durch diese Region kam, in eine wunderschöne Prinzessin verliebte, Tochter eines wohlhabenden Adligen, der viele Länder besaß, in denen heute der Ort Azinhal liegt. Die ebenfalls verliebte Prinzessin verlangte von dem schönen Ritter, seine Ideal, die Freiheit aufzugeben, um zusammen die Liebe zu leben. Dieser, zwischen seiner Freiheit und der Stimme des Herzens hin und her gerissen, lief auf einen Berg mit Steineichen und stach einen goldenen Dolch in sein Herz. In Verzweiflung wird die schöne Prinzessin versucht haben, die Blutstränge ihres Geliebten mit zwei Steviazweigen zu verweben in der Hoffnung, dass dieser wieder zum Leben erwacht. Diese Legende, die, nach dem örtlichen Glauben ebenfalls den Ursprung des Dorfes Azinhal bildet, zeigt die Wichtigkeit, den die Klöppelarbeiten - oder "a bilros" - in diesem Ort hatte.
Die Klöppelarbeiten waren in Castro Marim und Azinhal sehr verbreitet, man weiß jedoch nicht, wie dieses Handwerk, das in den Niederlanden seinen Ursprung hat, in unser Gebiet gelangte. In den Straßen dieser Gegend war es üblich, die rhythmische Melodie zu hören, die durch das Klicken der Klöppel entstanden, die zwischen den geschickten Fingern der Frauen tanzten. Von diesen geschickten Händen wurden Werke geschaffen, welche das Einkommen des Hauses förderten: Ränder oder Aufsätze für Handtücher und Vorhänge, die in vielen Fällen die Kleider der Mädchen auf dem Land bereicherten. Das Wissen wurde, wie es heute, von Müttern an Töchter, von Großmüttern an Enkelkinder oder von Menschen derselben Generation weitergegeben. Manche begannen früh, in einem jungen Alter, andere später, schon im Erwachsenenalter.
Aus "As Rendas de Bilros", einem Magazin des Baixo Guadiana, September 2013
Pedro Pires, Leitender Techniker des "Património Cultural da NovBaesuris EM, SA"