Empreita [Flechtarbeit]
Baixo Guadiana

Empreita, das Flechten von Palmblättern, ist eine der wichtigsten Formen des Handwerks von Baixo Guadiana und wurde nach ihr benannt, weil es sich um eine Arbeit handelt, deren Preis vom verwendeten Material und dem Umfang angepasst ist. Früher hatte es im Budget vieler Familien genügend Gewicht, aber heutzutage, obwohl es ein Kunsthandwerk ist, das sehr repräsentativ für die Region ist, hat es nicht die Wichtigkeit wie früher. Empreita entwickelte sich aus den Bedürfnissen der ländlichen Arbeitskräfte, wo es notwendig war, Behältnisse zu haben, um landwirtschaftliche Produkte zu verpacken und zu transportieren.

Dieses Handwerk wird traditionell von Frauen ausgeübt, die normalerweise jung anfangen. Sie nutzten die Winterabende, wenn keine Arbeit auf dem Feld war, um den Müttern zu helfen, die getrockneten Blätter der Zwergpalme zu flechten. Dieser Palmenart, die in den Gebirgen der Algarve häufig vorkommt, gewann ebenfalls in Südspanien an Wichtigkeit, um feinere Arbeiten vorzunehmen.

Nach dem Waschen und Trocknen in der Sonne schrumpfen die Blätter zu dünneren Streifen. Dann werden sie genässt, um einfacher verarbeitet werden zu können. In einigen Fällen werden sie gefärbt, um künstlerische Effekte in die Objekte einzuarbeiten. Anschließend wird mit Hilfe einer Kupfernadel die Arbeit mit der baracinha, der kleinen Nadel vernäht mit einer dünnen Schnur aus gerollten Palmenblättern.

Früher wie heute werden sie in den verschiedensten Formen verflochten und es entstehen Körbe, die zum Verpacken und für den Transport landwirtschaftlicher Produkte dienten; Matten, um Feigen zu trocknen und aufzubewahren; Taschen für die Esel, die Oliven, Mandeln oder Johannisbrot trugen; Besen, um das Haus zu fegen; oder Siebe, um das Mehl für das Brot zu sieben. Es wurde vor allem für die wichtigen Dinge des Lebens auf dem Feld verwendet, wurde aber später auch bei der Herstellung von Alltagsgegenständen wie Teppichen, Hüten, Fächern, Obstschalen und sogar Glasflaschenverkleidungen verwendet. In Castro Marim wurden die Henkelkörbe dazu verwendet, das aus den Salinen gewonnene Salz aufzubewahren, eine Aufgabe, die inzwischen von Plastiksäcken übernommen wurde.

 

Aus "A empreita de palma: do uso na agricultura ao aproveitamento no quotidiano" / Die Empreita: von der Nutzung in der Landwirtschaft bis zur Verwendung im Alltag, Magazin des Baixo Guadiana, Januar 2013

Pedro Pires, Leitender Techniker des "Património Cultural da NovBaesuris EM, SA"

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