Naturerbe
Der Fluss Guadiana

Der Guadiana, ein internationaler Fluss, schneidet die Landschaft in zwei von Vegetation überzogenen Ufern, mit Hügeln, die mit Zistrosen, Oliven-, Johannisbrot- und Mandelbäumen überzogen sind, die Schieferbauten verdecken, die zahlreichen Arten von Fauna und Flora als Lebensraum dienen.

Der große Fluss des Südens vereint den Alentejo mit der Algarve und grenzt zweimal an Spanien. Seine Quelle liegt in Spanien und er zieht sich über 830 km hin, von denen 235 km durch Portugal führen, wo er dann zwischen VRSA und Ayamonte ins Meer mündet.

Er ist die große Verbindung zwischen den drei Landkreisen des Baixo Guadiana, ohne dabei die Wasserläufe von Odeleite, Beliche, Foupana, Cadavais und Vascao außer Acht zu lassen.

In der Vergangenheit war der Guadiana ein Fluss der Fischer und diente auch zum Transport von Erzen. Fischerboote vermischten sich mit Dampfbooten und Segelbooten. Dieses Leben ist nun vorbei, die Minen von S. Domingos sind geschlossen, Fischer gibt es immer weniger, aber einige halten immer noch den traditionellen Fischfang am Leben.

Und an diesem Fluss findet man den größten künstlichen See in Europa, den Alqueva-Damm, ein riesiges Süßwasserreservoir, das für Bewässerungszwecke gebaut wurde und die Wasserversorgung in der gesamten inneren Region übernimmt.

Der Fluss bietet auch hervorragende Bedingungen für Wassersport und Sportfischerei. Wenn Sie seine Geheimnisse entdecken möchten, besuchen Sie das Museum des Flusses in Guerreiros do Rio, wo Sie die Kultur dieses malerischen Fischerortes kennenlernen können.

Die Römer nannten ihn Ana (Ente) und die Araber fügten Uádi (Fluss) hinzu. So entstand der Name Guadiana, was  «Fluss der Enten» bedeutet.

Derzeit ist der Fluss Guadiana ein schöner Ort neben den Lagunen des La Ruidera in der spanischen Provinz Albacete. Er fließt in der Nähe von Vila Real de Santo António und Ayamonte (Spanien) in den Atlantik. Er ist auf den letzten 48 km schiffbar, von Pomarão bis zur Mündung, wo seine Breite zwischen 100 und 500 Metern variiert. Trotz der Sanftheit seiner Bewegungen und der Ruhe der Landschaft um den Fluss herum ist der Guiadiana in einem ständigen Wandel, er nimmt unterschiedliche Eigenschaften an und ist daher für eine Vielzahl von Spezies aufgrund der Begegnung von Süßwasser und Salzwasser das bevorzugte Habitat.

Wenn man den Fluss abwärts verfolgt, dominiert Süßwasser bis zum Álamo, hier beginnt die Zwischenzone bis zur Mündung des Wasserlaufs Odeleite, wo der Einfluss von Salzwasser immer dominanter wird. Um das Flussbett erstrecken sich Feuchtgebiete, die in den ersten 10 Kilometern von der Mündung flach verlaufen und von diesem Punkt an bis zur Zone von Alcoutim unregelmäßger sind. 

Salinen

Der Guadiana, der Ozean und die Menschen formten Sümpfe, aus denen die Salinas hervorgehen, ein Netz von Kanälen und Wasserspiegeln, die sich über Castro Marim und VRSA erstrecken und Salzgärten bilden.

Die Salinen nehmen 583 Hektar des Reservats ein. Dabei koexistieren kleinere Becken, in denen das Salz manuell geerntet wird, mit den Flächen für die industrielle Gewinnung des Salzes. Die Salzsaison folgt dem Rhythmus der Jahreszeiten, beginnend im März mit der Vorbereitung der Marinen und im Juni mit der Produktion von Salz, die sich bis in den September zieht.

Eingebettet in das Naturschutzgebiet des Sumpfgebiets von Castro Marim und Vila Real de Santo António, garantieren die Salinen eine umweltfreundliche Umgebung in voller Harmonie mit der Natur. (www.icnf.pt).

Mit einer Fläche von fast 2000 Hektar steht das Naturschutzgebiet in einem symbiotischen Verhältnis zur Produktion von traditionellem Meersalz und trägt entscheidend zur Erhaltung eines terrestrischen und aquatischen Ökosystems mit hoher Biodiversität bei:
- Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung (Ramsar-Konvention) 
- Besondere Schutzzone (Vogelschutzrichtlinie)
- Natura 2000 Netzwerk (Habitats Richtlinie)

Salz wird in Castro Marim seit etwa 2000 Jahren hergestellt, eingeführt von den Römern, die hier den berühmten «Garum» herstellten. Die für die Produktion notwendige Struktur wurde über zwei Jahrhunderte in einem unveränderten geographischen Gebiet beibehalten, das den Ort umgibt. Castro Marim unterhält die größte portugiesische Gemeinschaft handwerklicher Salzproduzenten.

Das Wasser, das aus der Mündung des Guadiana Flusses im Rhythmus der Meere kommt, dringt von den Flussarmen (Flussbetten) ins Landesinnere ein und überschwemmt die Lehm-Terrassen des Sumpfgebiets. Der "Marnoto" (der die Salinen bearbeitet) öffnet bei Flug den Weg zur Saline (ein Wasserreservoir, das in den Lehmboden gegraben wurde), die sich dann mit kaltem Salzwasser füllt . Der Marnoto sorgt dafür, dass das kalte Wasser langsam über die Schwerkraft durch die Salinen zirkuliert. Er lässt das Wasser tagelang stehen, wodurch es langsam verdunstet und sich so nach und nach der Salzgehalt des Wassers erhöht. Am Ende des Zyklus der Bearbeitung dieser Gewässer nimmt der Marnoto geringe Mengen bereits gesättigten Wassers zu den Becken, kleine rechteckiger “Schwimmbecken” aus Ton, wo die Salzblume und mit Sieb geerntet wird und sich das Salz nach einigen Tagen absetzt. Der Marnoto benutzt dann den Kratzer (Holzwerkzeug), um das Salz während eines sorgfältig durchgeführten Prozesses aus dem Becken zu ziehen. Dabei ist seine Erfahrung sehr wichtig, um das weiße Salz vom schwarzen Lehmboden zu trennen. Salz und Salzblüten werden dann in der Sonne und im Wind getrocknet, bevor sie verzehrsbereit verpackt werden.
In diesem ganzen Prozess werden keine Maschinen, kein Eisen, keine Brennstoffe, keine Chemikalien eingesetzt! Kein Abfall wird produziert, kein Ausschuss erzeugt! Nur Werkzeuge und Instrumente aus Holz und gleichwertigen Materialien sowie die Kraft von Mensch und Natur kommen zum Einsatz.

Aus www.aguamae.pt

 

Wälder

Im Nordosten des Landkreises Castro Marim, in Odeleite, wo die Kiefer die vorherrschende Spezies ist, finden wir den Nationalwald von Terras da Ordem. Der Nationalwald der Dünen von VRSA in der Nähe der Mündung des Flusses Guadiana erstreckt sich über 3 km bis Monte Gordo. Beide Wälder bieten eine für Sport- im Freizeitaktivitäten einladende Umgebung. 

Die unter der direkten Leitung des ICNF stehenden Nationalwälder spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Natur sowie bei der Qualifizierung der Landschaft und der Verfügbarkeit von Räumen für die öffentliche Nutzung in Verbindung mit naturnahen Freizeitaktivitäten. 

Vergessen Sie nicht, wenn Sie die Wälder besuchen, den folgenden Regeln zu folgen:

Seien Sie diskret, vermeiden Sie Lärm; 
Beschädigen oder sammeln Sie keine Pflanzen oder Teile davon; 
Stören Sie nicht die Fauna; 
Werfen Sie bitte keinen Müll auf den Boden; 
Zünden Sie kein Feuer an.

Geschützte Gebiete des Territoriums

Der Baixo Guadiana ist ein endloses Schaufenster natürlicher Reichtümer und tausendjährigen Landschaften, an denen sich die Besucher erfreuen können.  Die Küstenzone umfasst zwei wichtige Feuchtgebiete: Die Sümpfe und das Naturschutzgebiet von Castro Marim und Vila Real de Santo Antonio und den Naturpark Ria Formosa.

Das Naturschutzgebiet und der Sumpf von Castro Marim und VRSA befindet sich in der Nähe der Mündung des Guadiana und hat eine Fläche von mit Zweitausend ha, vornehmlich eingenommen von den Feuchtgebieten / den Sümpfen, Salinen und den Flussarmen, die den grundlegenden Lebensraum für Tausende von Wasservögeln bilden. Unter Naturschutzgebiet versteht man ein Gebiet, das ökologische, geologische Eigenschaften besitzt und nicht dauerhaft bewohnt ist. Die Klassifizierung als eines Naturschutzgebiets zielt darauf ab, die bestehenden natürlichen Werte zu schützen und sicherzustellen, dass zukünftige Generationen die Möglichkeit haben werden, den Wert von Gebieten zu genießen und zu verstehen, die durch menschliche Aktivitäten kaum verändert wurden. 

Unter den 9 als Naturschutzgebiet eingestuften Gebieten befinden sich der Sumpf von Castro Marim und Vila Real de Santo António (seit dem Jahr 1975, das der erste AP, das nach dem 25. April geschaffen wurde).

Der Naturpark erstreckt sich über eine Fläche von 18.400 ha, verteilt über einen schmalen Landstreifen, eine Dünenkette und eine ausgedehnte zentrale Zone mit Sümpfen und Kanälen. Ria Formosa ist ein Rastplatz für Zugvögel und die Lagune ist privilegierter Lebensraum für Mollusken und Krustentiere, die in der Gastronomie sehr geschätzt werden.

Man versteht unter dem Begriff «Nationalpark» ein Gebiet, das überwiegend repräsentative Elemente von natürlichen charakteristischen Regionen, von Natur- und Kulturlandschaften, Elemente biologischer Vielfalt mit wissenschaftlichem, ökologischem oder pädagogischem Wert  enthält, und Ziel einer solchen Klassifikation ist der Schutz der natürlichen Werte und die Erhaltung der Ökosysteme.

Flora

Im Sumpf und in den Mauern der Salinen findet man Vegetation, die sich  an den Salzgehalt des Bodens angepasst hat. Das Gras wächst entlang des Flusses und der Arme, wo sich "Felder" von dunkelgrüner Farbe bilden. Sobald man sich ein wenig vom Meer weg in in Gebiete begibt, die weniger durch die Gezeiten begibt, findet man andere, für das Sumpfgebiet typische Spezies, wie etwa Soden und Tau-Gras. 

Im Barrocal und dem Gebirge kleidet sich die Landschaft mit Stevia und Bäumen wie den Olivenbaum, Johannisbrotbaum, Feigen- und Mandelbaum sowie Mischbeständen aus Korkeichen, Pinien oder Kiefern. Die Strauchflora ist typisch mediterran, gekennzeichnet durch die Existenz von Stevia, Rosmarin, Ginster und Seegras.

Die starke und säkulare bäuerliche Tradition mediterranen Ursprungs der Region findet ihren Ausdruck in den Gärten, die über die Hänge entlang der Hauptwasserläufe, in den Niederungen und Schluchten verteilt sind, wo das Land fruchtbarer ist. Die Spezies, die im Gartenbau- und Obstanbau verwendet werden, werden zur rechten Zeit angebaut und geerntet. Diese Zeiten folgen immer noch dem alten Landwirtschaftskalender, ein Ergebnis des Kontakts mit den Zivilisationen des Mittelmeers, die in der Antike die Gegend kolonisiert und ihr Wissen mit den Menschen geteilt haben. 

Strände, so weit das auge reicht...

Durch die Dünen und Pinien umrahmen den feinen Sand, das Meer, so weit das Auge reicht, und das warme Wasser sind die Strände von Baixo Guadiana das ganze Jahr über attraktiv.

Der Küstenstreifen von Baixo Guadiana, der vom Atlantik umspült wird, verfügt über insgesamt 15 km lange wunderschöne Strände, an denen man warmes und sauberes Wasser genießen können. Zwischen der Mündung des Guadiana und dem Beginn der Ria Formosa befinden sich 12 km zusammenhängender Strand, einer der größten in Europa. Aufgrund seiner geografischen Lage und des Einflusses einzelner Mikroklimas bietet dieses Gebiet die wärmsten Gewässer Portugals. Die Dünen, die den Strandbereich vom Kiefernwald trennen, bildet in Bezug auf Flora und Fauna ein vielfältiges Ökosystem. 

Entdecken und erleben Sie die verschiedenen Strände des Gebietes: Strand von Santo António; Strand von Monte Gordo; Strand von Cabeço / Retur; Praia Verde [Gründer Strand]; Strand von Alagoa / Altura; Strand von Manta Rota; Fluvialer Strand von Alcoutim

Wenn Sie eine Oase mitten an der Algarve bevorzugen, besuchen Sie den fluvialen Strand von Pêgo Fundo in Alcoutim! Ein sanft fließendes Gewässer und angenehme Temperaturen, ein bewachter Strand, mit Flagge und weiteren Dienstleistungen. 

Die Staudämme des Baixo Guadiana

Manchmal bringt das Eingreifen des Menschen Vorteile, wie im Falle der Staudämme Odeleite und Beliche, wo die erstaunlichen Panoramablicke eine hypnotische Wirkung haben.

Die geringe Verfügbarkeit von Grundwasser und die unregelmäßigen Niederschläge in der Region haben zwangsläufig zur Nutzung von Oberflächengewässern geführt.

Im Landkreis Castro Marim wurden zum Zweck der Trinkwasserversorgung zwei Dämme errichtet, die aber der weiten Landschaft große, aus Wasser bestehende Spiegel verleihen. 

Von der Nutzung beider Dämme profitieren etwa 800.000 Einwohnern (250.000 ansässige und 550.000 wechselnde Einwohner). 

Fauna

Von den Vögeln bis zu den bejagbaren Spezies, die in diesem Gebiet leben, ist die Fauna des Baixo Guadiana sehr vielfältig, wobei die Avifauna zweifelsfrei die wichtigste ist, und die auch die meisten Besucher in dieser Region anzieht.

Baixo Guadiana ist eine der wichtigsten ornithologischen Ziele der Welt. Der Säbelschnäbler, Weißstorch, Stelzenläufer, Flamingo, Bienenfresser und der Graureiher sind einige der illustren Beispiele, die Sie bei Ihrem Besuch beobachten können! Sie ist eine der interessantesten Vogelregionen des Landes. In dem Gebiet, das zum "Rede Nacional de Áreas Protegidas" (RNAP) Nationalen Netzwerk der Schutzgebiete] und zum Natura 2000 Netzwerk gehört, befinden sich etwa 50 Hotspots. Wir sprechen hier vornehmlich über den Naturpark Ria Formosa, das geschützten Sumpfgebiets von Castro Marim und VRSA, den "Mata Nacional das Dunas Litorais" / den Nationalwald von VRSA, den Nationalwald von Terras da Ordem, den Fluss Guadiana und die umliegenden Wasserläufe und ebenfalls den Naturpark des Guadiana-Tals. Kurz gesagt, es handelt hier sich um ein natürliches Paradies, das Hunderte und Tausende von Vogelbeobachtern dazu motiviert, hierhin zu reisen.